1. Sweet française - einmal Gosse und zurück
2. la petite mort beflügelt - ein Weihnachtskonzert
3. Noblesse oblige - Schön sein verpflichtet

1. Sweet française - einmal Gosse und zurück
la petite mort begibt sich in die schönste Stadt der Welt: Paris!

Da wird fabuliert, geschwelgt und auch mal zu tief ins Glas geguckt, aber immer wieder blitzt Verstand und Liebe durch die Lieder. Wer kann der Piaf schon widerstehen, auch wenn sie das Bleistiftröckchen durch eine Hose ersetzt hat? Mutig lassen die beiden Musiker die Themen aufeinander prallen, lassen Zara Leander auf Kurt Weill treffen und stolpern, finden Einigkeit in unvergessenen Evergreens und wagen sich in den nächtlichen Rinnstein der Stadt der Lichter. So ist es dann auch kein Wunder, dass die beiden ab und an mal zur Dramatik neigen, das Französische sie einfach so überkommt und der Champagner die letzte Rettung darstellt. Die Fassade bröckelt hier und da, es wird um Haltung gerungen und nicht immer ahnen Sophie und Sebastian den nächsten Schritt voraus. Doch wer könnte das schon? 

2. la petite mort beflügelt - ein Weihnachtskonzert
la petite mort macht sich auf die Suche nach dem Geheimnis von Weihnachten. Schicht um Schicht wagen sich die zwei vor und graben sich mutig durch Kunstschnee und Lametta, überzogene Erwartungen und unerfüllte Sehnsüchte, ohne dabei die Hoffnung ganz zu verlieren. Es geht um Erinnerungen an uralte Lieder, Gespräche mit und über Nachbarn, adventliche Firmenfeiern und das Teufelchen im Detail. Sebastian Bente schwelgt in weihnachtlichen Melodien, gibt den Chansonnier und, wenn es sein muss, auch mal den Engel mit Charakterschwäche, während Sophie Sczepanek ihn mit flinken Fingern und spitzer Zunge nicht nur begleitet sondern auch echten Sternenstaub auf die Tasten zaubert. Zwei Künstler zwischen (Glühwein-)Seligkeit und Besinnungslosigkeit, zwischen Mariah Carey und Betlehem auf der Suche nach dem Kind in der Krippe. 

3. Noblesse oblige - Schön sein verpflichtet
La Petite Mort begibt sich einmal mehr in die Untiefen des gemeinen Volkes und versucht trotz renitenter Rentner in Beige, den Muff der 60er Jahre und den Verlockungen einer Hildegard Knef Haltung zu bewahren. Hier und da machen sie ihrem Namen alle Ehre und der Grat auf dem sie wandern ist schmal: zwischen Poesie, Zote und echter Liebe wandeln die beiden Künstler durch das Programm. Zeitlose Chansons, Nostalgie, die überraschend aktuell ist, virtuoses Tastenspiel der Pianistin und freche Worte des Chansonniers in warme Töne gekleidet, machen dieses Programm aus. Sebastian bleibt dabei trotz aller Enthüllungen einmal mehr angezogen und die Pianistin ist doppeldeutiger als zunächst angenommen.